Am 27. April war Derby-Time angesagt auf dem Kunstrasenplatz der TSG. Die Tübinger Lacrosserinnen empfingen ihre direkten Konkurrenten und gleichzeitig ehemaligen Mitspielerinnen vom ABV Stuttgart im Kampf um der 3. Tabellenplatz in der ersten Bundesliga Süd. In der Hinrunde hatten die Tübingerinnen mit einem Sieg gegen die Damen aus der Landeshauptstadt bereits ihre spielerische Stärke und ihren Teamgeist gezeigt – doch reichte es auch diesmal für einen Sieg gegen die ehemaligen Kolleginnen aus der Spielgemeinschaft „Neckarnixen“?
Tübingen trat zwar mit einem recht dezimierten Kader von 11 Spielerinnen und somit nur einer Auswechslerin an, aber ließ sich dadurch zu Beginn der Partie nicht verunsichern. Die Devise war klar, es ging um alles oder nichts! Hochmotiviert konnten die heimstarken Tübingerinnen dann auch den ersten Torschuss für sich verbuchen – leider landete dieser nur im Schläger des routiniert auftretenden Stuttgarter Goalies und somit verpassten die Lacrosserinnen der TSG die Möglichkeit in Führung zu gehen. Wenige Sekunden später ließen sich die Damen aus Stuttgart diese Chance nicht entgehen und setzen den ersten Treffer des Spiels ins Tübinger Tor.
Nun endlich aufgeweckt vom Gegenschlag, nutzten die Tübingerinnen ihren Ballbesitz besser aus und konnten mit zwei platzierten Schüssen die Führung zurückerobern. Doch auch der Gegner war gut ins Spiel gestartet, dementsprechend folgten die Tore Nummer 4 und 5 auf Stuttgarter Seite, sodass zum Ende des ersten Quarters eine knappe 3:2 Führung für die Gäste zu Buche stand.
In den kommenden zweimal 15 Minuten nahm das Spiel weiter an Fahrt auf und die Teams lieferten sich ein über weite Strecken ausgeglichenes Kopf-an-Kopf-Rennen, welches dann jedoch die Stuttgarter Lacrosserinnen – nicht zuletzt aufgrund der gut besetzten Wechselbank – für sich entscheiden konnten und so mit einer komfortablen 9:6-Führung in das letzte Spielviertel starteten. Aber auch die Tübingerinnen hatten sich in der Spielpause noch einmal intensiv beratschlagt und wollten nun die verbleibenden Kraftreserven nutzen, um den Rückstand aufzuholen.
Kaum war das vierte und letzte Quarter angepfiffen, hieß es volle Kraft voraus! Doch leider auf der falschen Seite… Die Stuttgarterinnen schienen ebenfalls alle verfügbare Energie gebündelt zu haben und stürmten auf das Tübinger Tor. Innerhalb von 4 Minuten konnten sie den Ball gleich viermal im Kasten der Heimmannschaft versenken und führten plötzlich mit 13:6. Selbst ein Time-Out mit flammender Ansprache der Spielertrainerin half den Tübingerinnen nicht, den Spieß noch einmal umzudrehen, denn bei den Damen vom ABV Stuttgart saß einfach jeder Spielzug und so konnten die Gegnerinnen ihre Erfolgssträhne weiter ausbauen und gewannen am Ende mit 18:6 auf Tübinger Rasen.
Andrea Fritsche
